Spiritualität und Gelehrsamkeit

Hallo ihr Lieben,

ich hab mir ein paar Gedanken gemacht zum Thema Spiritualität und Wissen.

Manchen von uns macht es Freude Wissen anzusammeln. Wissen über das Christentum, über Buddhismus, über Philosophie, historisches Wissen über einzelne Persönlichkeiten, über oder geschichtliche Zusammenhänge, oder über Psychologie usw. (Viele Menschen sind Sammler und während ich früher vielleicht Spielzeugautos und Aufkleber gesammelt habe, sind es jetzt Meditationstechniken)

Die gedankliche Beschäftigung mit dem Thema Spiritualität, und vielen verschiedenen Blickwinkeln auf dieses Thema, hat auch den Vorteil, dass man immer wieder dran erinnert wird: "Ach ja, da ist ein Weg den ich gehen will." Wenn ich ein Buch über den Daoismus lese, denke ich eher dran immer innezuhalten und meinen Atem zu spüren, als wenn ich einen Krimi-Roman lese. (Wobei, wenn einem der Atem stockt, wird man vielleicht auch wieder daran erinnert, dass man innere Güte kultivieren wollte ) So oder so sind das aber alles nur Hobbies und nicht der Weg an sich. Und der Vorteil von Hobbies ist, dass sich jeder das rauspicken kann, was ihm am meisten Spaß macht.
Und manche brauchen diese "Merkhilfen" nicht.
Wenn man sich natürlich gerne und viel mit etwas beschäftigt, weiß man irgendwann viel über dieses bestimmte Thema. Und andere wissen über was anderes Bescheid. Aber das eine ist nicht "spiritueller" als das andere. .

Denn letzten Endes ist Spiritualität etwas man lebt und erlebt - und nicht etwas was man weiß und denkt. Spiritualität ist mehr Praxis als Theorie. Deswegen ist Spiritualität auch völlig unabhängig von Intelligenz oder Bildung. Ich hab schon Menschen mit einer geistigen Behinderung kennengelernt die spirituell reifer waren, als so mancher Uni-Professor.
Also auch wenn wir hier in diesem Forum über das eine oder andere Thema fachsimpeln, wichtig ist immer nur: Was berührt mein Herz? Was inspiriert mich? Was erinnert mich an meinen Weg, an meine Werte? Was bringt mir mehr Klarheit?

Liebe Grüße

Stefan

Stefan schrieb:Denn letzten Endes ist Spiritualität etwas man lebt und erlebt - und nicht etwas was man weiß und denkt. Spiritualität ist mehr Praxis als Theorie. Deswegen ist Spiritualität auch völlig unabhängig von Intelligenz oder Bildung.

Hallo Stefan,
find ich gut,daß du das nochmal so auf den Punkt und in den Fokus bringst!

"Trotzdem" find ichs grade spannend,von eurem Fachwissen zu profitieren.Auch wenns mir klar macht,wie wenig Theorie ich eigentlich weiß.
Ich mach das meistens so,daß ich erst "rumprobiere",mich einlasse und mein eigen Ding mit nem Thema suche,bevor ich mich ans Hintergrundwissen-Sammeln mache.
Damit will ich erreichen,daß ich so wenig wie möglich "vorbeeinflußt" werde von Gedanken anderer Menschen und so eher mein "Vorhandenes" finde.

Ab nem bestimmten Punkt geb ich mich da dann aber "frei" - und dann machts elendiglich Spaß,Wissen zu sammeln und Erfahrungen anderer teilen zu dürfen.

Macht aber,wie du schon sagst,jeder wieder anders.

Manche verlegen sich ja auch aufs Wissen-Sammeln hauptsächlich deshalb,um die "Praxis" so gut wie möglich vorzubereiten und "abzusichern" (Mach ich auch manchmal...),bis dahin,daß man sich hinterm Wissen "verstecken" kann,um nicht in die praktische Umsetzung zu "müssen".

"Der Weg an sich" hat aber aus meiner Sicht v.a. mit Herzens-Bildung zu tun,und da kommt man ums "Üben" einfach nicht drum rum,wenn das was "lernen" soll.